ich soll Sie alle ganz herzlich von Rinpoche grüßen. Normalerweise treffen wir uns um diese Zeit jedes Jahr zur Puja mit Rinpoche, um im Familien- und Freundeskreis unser Zusammensein zu genießen. Alles ist in diesem Jahr anders und viele von Euch haben mir geschrieben, dass sie unser jährliches Treffen mit Rinpoche sehr vermissen. Ich habe das Rinpoche mitgeteilt und er hat mir gesagt, dass auch er unsere geneinsamen Stunden und die Gespräche mit Ihnen sehr vermisst.
Jetzt hat Rinpoche uns ein Video geschickt, um uns das Gefühl zu vermitteln, dass wir trotzdem alle zusammen sind und wir mit unseren Ohren und Herzen vernehmen können, wie lebendig die Gemeinschaft ist. Viele von Euch waren ja bereits in Serlo und kennen das Gefühl der Geborgenheit bei unserer Serlofamilie. Lassen Sie einfach das Video laufen und schließen Sie die Augen und genießen Sie die Momente.
Tashi delek aus Kloster Serlo
Wir wünschen Ihnen alles Gute, bleiben Sie gesund und viele Tashi Delek,
Ihr Vorstand Wolfgang Schneider, Jochen Dressler, Erhard Hafner, Rainer Ehrle, Karl Frass
Rinpoche hat am Neumondtag, zugleich ein Medizinbuddha-Tag, eine Puja für uns alle abgehalten. Es wurden Lichter geopfert für alle Lebewesen ob Mensch, Tier oder Pflanzen. Er hat für uns alle ein paar Bilder geschickt, damit wir uns im Geiste vorstellen können, dass wir dabei sind und die Geborgenheit der Gemeinschaft verspüren.
In Nepal herrscht nach wie vor ein Lock Down für alle Menschen und dieser wird von der Polizei extrem überwacht und dies nun schon seit mehreren Wochen. Alle Mönche sind in dieser Zeit mit Klosterarbeiten, Gartenarbeiten und Gebetszeremonien beschäftigt.
Rinpoche hat mich gebeten Ihnen mitzuteilen, dass wenn Sie die Möglichkeit haben, Räucherstäbchen für das Wohl von allen Lebewesen zu opfern und mit Mantras die Wirkung zu vervielfältigen. Z.B. OM MANI PADME HUNG oder das Tara Mantra, OM TARE TUTTARE TURE SO HA oder Guru Rinpoche OM AH HUNG VAJRA GURU PADME SIDDHI HUNG: All diese Mantras können selbstverständlich auch für uns selbst in schwierigen Situationen rezitiert werden. Tashi delek, bleiben Sie bitte gesund! Viele Grüße
Ihr Vorstand Wolfgang Schneider, Jochen Dressler, Erhard Hafner, Rainer Ehrle, Karl Frass
Liebe Freunde des Klosters Serlo und Unterstützer des Freundeskreis Serlo e.V.,
seit dem 20. März 2020 gibt es in Deutschland drastische Ausgangsbeschränkungen, die unser Leben massiv beeinflussen. In nahezu allen Ländern der Welt gelten mehr oder weniger strenge Einschränkungen des täglichen Lebens. Auch unsere Freunde in Nepal sind davon betroffen.
48 an COVID-19 Erkrankte in Nepal (John-Hopkins-Institut 24.04.2020). Das sind vergleichsweise geringe Fallzahlen, wenn man diese mit den Zahlen vom 24.04.2020 in Deutschland (153.129) vergleicht. Aber: es werden praktisch keine Virustests durchgeführt und die Gesundheitsverwaltung in Nepal ist nicht mit europäischen Standards vergleichbar. Die Maßnahmen, die die nepalesische Regierung ergriffen hat, sind strenger als bei uns. Es wurde eine strikte Ausgangssperre verordnet, die von der Polizei streng überwacht wird. Es scheint uns sonderbar, wenn die Polizisten auf den leeren Straßen patrouillieren und Menschen, die die Ausgangssperre brechen, mit großen Klammern in ein Polizeifahrzeug schieben. Dies ist ein Zeichen der Angst vor dem Corona-Virus. Die Regierung öffnet jeweils nur für ein bis zwei Stunden die Sperre, damit die Menschen einkaufen gehen können. Doch dabei ergibt sich unweigerlich eine Menschenmenge vor den Läden, so dass nicht alle die Möglichkeit haben, etwas einzukaufen.
Das Gesundheitssystem in Nepal ist in einem desolaten Zustand und außerhalb von Kathmandu erfolgt eine medizinische Notfallversorgung nur mit sehr begrenzten Mitteln. Beatmungsgeräte? Fehlanzeige. Und im Anschluss an eine Behandlung im Krankenhaus sind bei einem Krankenhausaufenthalt die Angehörigen für die Pflege und die Versorgung mit Nahrungsmitteln verantwortlich, denn dies ist keine Krankenhausleistung. Es gibt keine Krankenversicherung. Jede ärztliche Leistung ist bar zu bezahlen. Dies wird für die Menschen in Nepal immer schwieriger.
Viele Regionen im Himalaya wie Nepal, Bhutan, Tibet und Ladakh weisen zwar praktisch keine Corona-Infektionsfälle auf, aber trotzdem sind die Bewohner dort von der Krise sehr stark betroffen. Wer schon im Himalaya unterwegs war, der weiß, dass es in diesen Regionen neben dem Tourismus kaum Verdienstmöglichkeiten gibt. Die Regierung des Himalaja-Landes hatte am 13.03.2020 verkündet, nicht nur den Mount Everest, sondern ALLE seine Gipfel für Besteigungen zu sperren. Alle Expeditionen dieses Frühjahres sind ausgesetzt, alle Permits wurden annulliert. Derzeit sind praktisch keine Touristen im Himalaya. Daher sieht die finanzielle Lage für viele Guides, Köche, Helfer, Träger, Pferdetreiber wie auch Lodgebesitzer, Hotelangestelle, Fahrer und viele weitere im Tourismus tätige Personen äußerst prekär aus. Anders als in Deutschland gibt es in den Himalaya-Regionen weder Staatshilfe noch Arbeitslosengelder für die betroffenen Menschen.
Vor fünf Jahren, am 25. April 2015, war das erste große Erdbeben mit einer Reihe von schweren Nachbeben in den folgenden Wochen und offiziell knapp 8.800 Toten. Die Hoffnung war groß, dass in diesem Jahr die Touristenzahlen wieder den Stand vor dem Erdbeben erreichen werden. „Visit Nepal 2020“ lautete der Slogan der Kampagne des Tourismusverbandes. Abgesagt am 02.03.2020. Alle internationalen Flüge von und nach Nepal sind seit dem 22. März ausgesetzt. Es sind aktuell keine Einreisen möglich. Das Auswärtige Amt hat die folgende Meldung auf seiner Internetseite veröffentlicht: „Die Ausbreitung der Atemwegserkrankung COVID-19 führt auch in Nepal zu verstärkten Einreisekontrollen, Gesundheitsprüfungen mit Temperaturmessungen und Einreisesperren. Der internationale Flughafen in Kathmandu ist für alle kommerziellen ankommenden und abgehenden Flüge bis mindestens 30. April 2020 geschlossen. Grenzübergänge auf dem Landweg sind ebenfalls geschlossen. Es herrscht eine allgemeine Ausgangssperre im ganzen Land zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Für die Frühlingssaison 2020 sind keine Genehmigungen für Bergsteige-Expeditionen oder zum Trekking mehr erhältlich; bereits erteilte Genehmigungen können nicht verwendet werden. Die Einwanderungsbehörde ist seit dem 21. März 2020 entsprechend der Ausgangssperre geschlossen. Für Nepal wurde eine Rückholaktion für Reisende durchgeführt.“
Bedingt durch die Gefahr, dass das Corona-Virus auch das Kloster Serlo infizieren könnte, hat Rinpoche bereits am 20.03.2020 das Kloster für Besucher gesperrt. Bisher sind alle wohlauf. Der Tagesablauf besteht aus Studium, Arbeiten in der Landwirtschaft, Essen zubereiten und Beten für alle Menschen weltweit. Aber die Angst vor dem Virus und die Ungewissheit, was die Zukunft bringt, drücken auf die Stimmung. Die wirtschaftlichen Sorgen unserer Freunde in Nepal sind groß. Die ganze Welt ist betroffen. Wie wird es weitergehen?
Das Erbeben 2015 hat die Wünsche und Hoffnungen der Menschen in Nepal mit einem lauten Knall in Schutt und Staub gelegt. Das Corona-Virus jetzt kommt lautlos, hat aber die gleichen wirtschaftlichen Konsequenzen. Liebe Freunde, der Vorstand des Freundeskreis Serlo e.V. weiß um die schwierige Situation von Ihnen und uns allen in diesen Zeiten. Wir bitten Sie eindringlich, auch weiterhin das Kloster Serlo und die von Rinpoche betreuten Klöster in Bakanse, Gumdel und Pirbara sowie alle von diesen Klöstern abhängigen Einwohner im Solu-Gebiet nicht zu vergessen und trotz der eigenen Sorgen tatkräftig zu unterstützen. Jede Spende geht direkt und ohne Verwaltungskosten an Rinpoche und hilft vielen Menschen in Nepal, die existenzbedrohende Pandemie zu überstehen. Geben wir unseren Freunden ein deutliches Signal der Solidarität.
Lassen Sie uns mit einem Wort des Dalai Lama enden: „Die Liebe und das Mitgefühl sind die Grundlagen für den Weltfrieden – auf allen Ebenen.“
Bleiben Sie gesund und Tashi Delek
Der Vorstand des Freundeskreis Serlo e.V. Karl Frass Vorstandmitglied Freundeskreis Serlo Freundeskreis Serlo e.V.
Liebe Freund Serlos, gestern hat Rinpoche mich angerufen und gebeten Ihnen folgendes mitzuteilen: Rinpoche weiß um unsere Situation in dieser schweren Zeit, welche der Coronavirus mit sich bringt. In Serlo werden jetzt jeden Tag von allen Mönchen verschiedene Pujas zelebriert und Tsok (Opfergaben) dargebracht, damit allen Menschen, die jetzt in Angst, Einsamkeit, Zweifel und Sorgen leben, geholfen wird. Bitte denken Sie daran, dass Sie nicht alleine sind, denn wir sind im Herzen stets zusammen, um uns zu stärken und uns gegenseitig zu unterstützen. Rinpoche hat uns Bilder geschickt, die wir anschauen können, um in unseren Gedanken mit den Mönchen zusammen zu sein. Seien Sie alle von ganzem Herzen umarmt und bleiben Sie gesund, Tashi Delek Wolfgang Schneider und Karl Frass
Die Mönche in Kloster Serlo sind in Gedanken bei allen, die unter der aktuellen Corona-Krise leiden, und zeigen ihre Solidarität.
es ist mir eine Bedürfnis Euch im Namen von Rinpoche und aller Vorstandsmitglieder den herzlichsten Dank für Ihre Hilfe im vergangenen Jahr auszusprechen. Mit Ihrer Hilfe konnten wir viele Projekte bewältigen.
Wie Sie alle wissen, ist es unsere spezielles Anliegen, die Kultur der Sherpas mit Ihrer Hilfe zu erhalten und zu pflegen. Eines der größten Probleme ist der Wegzug der Sherpas aus den Bergen in die Stadt, um dort vielleicht Arbeit zu erhalten und so die Familien, Eltern, Großeltern, Geschwister am Leben zu erhalten. Leider gibt es in Kathmandu oder in den anderen Städten Nepals kaum Arbeit. Das Trekkinggeschäft ist um ca. 75 % zurückgegangen und so gehen viele Sherpas ins Ausland, Arabien, USA oder Europa um dort Arbeit zu finden. Es ist nicht immer leicht, da außereuropäische Arbeitskräfte kaum eine Arbeitserlaubnis erhalten.
Wir versuchen jetzt den Menschen im Solu Khumbu Arbeit zu geben. Als Handwerker in den Klöstern und in der Umgebung. Rinpoche beschäftigt zur Zeit ca. 40 – 50 Einheimische aus dem Solu Khumbu. Auf diese Weise können diese Menschen den Lebensunterhalt für sich und ihre Familie verdienen und ihr Selbstvertrauen wird dadurch gestärkt.
Ein weiteres Anliegen von uns ist auch die Schulbildung und hier ganz speziell auch die Ausbildung der Mädchen. Viele Eltern sehen keine Möglichkeit die in die Schule zu schicken, da das Schulgeld nicht vorhanden ist. Hier helfen wir und bemühen uns den Schulbesuch oder ein Studium zu finanzieren. Es haben sich zu unserer Freude bereits Freunde gefunden, welche dieses Projekt durch Spenden unterstützen.
Inzwischen gibt es einen Fond, aus dem die Arzt- und Krankenhauskosten der Menschen finanziert werden können. In Nepal ist es so, dass bei einer notwendigen Operation der Patient alle notwendigen Utensilien selbst besorgen muss. Da fehlt oft das Geld und auch hier können die Betroffenen die Rechnung an Rinpoche geben und der bezahlt dies aus dem Fond. Es gibt hier selbstverständlich keine ethnischen Unterschiede bei der Hilfe. Jeder Mensch ist gleich viel wert.
Sie sehen jeder € Ihrer Spende wird
1:1 direkt eingesetzt. Das Finanzamt, hat übrigens die letzten 3 Jahre geprüft
und sich lobend über den Verein geäußert. Wir haben keine Verwaltungskosten
oder Reisekosten. Bankgebühren sind unsere einzigen
Ausgaben .
Die Menschen sind jetzt auch sehr glücklich, dass Yangsi Trulshik Rinpoche (Wiedergeburt) gefunden wurde und sie einen Trost und Anlaufpunkt haben. Der Dalai Lama hat Yangsi empfangen und folgende Worte verwendet: Wir beten für sein Leben aus dem Lotus gesegnet mit den erleuchteten Aktivitäten, welche wachsen und blühen sollen wie der aufgehende Mond. Wir können uns diesen Wünschen nur von ganzem Herzen anschliessen und Yangsi Trulshik Rinpoche ein langes Leben wünschen.
Ich bedanke mich jetzt bei Ihnen, dass Sie sich die Zeit genommen haben meine Zeilen zu lesen und bitte Sie von ganzem Herzen, auch im Namen von Rinpoche und all unserer Familienmitglieder in Nepal, uns weiterhin so zu unterstützen wie bisher.
Ihnen alle eine schöne Adventszeit,
ein friedvolles Weihnachtsfest, und ein gesundes und glückliches NEUES JAHR
gefüllt mit Lebensfreude.
Tashi Delek (die Götter mögen Eure Wege begleiten) Shug Ten Sha (verweilet in Ruhe) und Tou Dje Tche (Danke)
Karl Frass – auch im Namen von Wolfgang Schneider, Jochen Dressler, Erhard Hafner und Rainer Ehrle Vorstandsmitglieder Freundeskreis Serlo Freundeskreis Serlo e.V.
Begrüßung zweier hoer LamasDie neue Stupa von SerloFeuerpujaHayakrivaMönche beim Studium im FreienNeubau des Aufgangs zum KlosterNeubau des Aufgangs zum KlosterRinpoche auf einem Pass bei der MeditationSerlomönche bei der EssensausgabeYangsi bei der Zeremonie
anbei ein paar Bilder vom Solu Khumbu. Besonders freuen mich die Bilder von dem verstorbenen Trulshik Rinpoche, dessen Körper zur Zeit für drei Monate für die Bevölkerung zum Besuch freigegeben ist, damit sie ihrem geliebten Rinpoche ihre Bitten und Sorgen vortragen können und seine Segen erbitten können. Yangsi bezeichnen die Sherpas und Tibeter Reinkarnationen von großen Meistern. Ein paar Bilder von Yangsi Trulshik Rinpoche.
Trulshik Rinpoche nach Eröffnung in Thubten ChoelingYangsi bei der ZeremonieYangsi Trulshik Rinpoche bei der Zeremonie
Trulshik Rinpoches Pferd besucht Rinpoches Leib in Thubten Choeling
Sein Pferd, habe ich noch persönlich erlebt, alsTrulshik Rinpoche mich damals in Thumbuck besuchte. Als Rinpoche in das Kloster gebracht wurde, kam dieses nun schon sehr alte Pferd ohne Pferdeführer in den Tempel, um seinen Meister zu besuchen.
Tashi delek Karl Frass Vorstandmitglied Freundeskreis Serlo
Wir möchten Ihnen heute einmal einen Link senden welchem Sie vertrauen können. Das Video zeigt auf You Tube, wie wichtig die Erhaltung der Kultur für „unsere“ Sherpas ist.
Es fand das Jubiläum des Klosters in Anwesenheit von RABJAM Rinpoche statt. Er gab 5 Tage lang Belehrungen und Einweihungen zu welchen nicht nur die Sherpas aus dem Solu Khumbu kamen, sondern von überall her. Manchmal nahmen sie tagelange Märsche auf sich, um diese Momente miterleben zu dürfen. Der Video muss ja nicht auf einmal angeschaut werden, sondern man kann ihn auch teilen. Er dauert ungefähr 1 Stunde und 40 Minuten und man kann ihn auch einmal schneller laufen lassen.
Meiner Meinung hilft der Video auch, uns zu entschleunigen und in eine andere Welt zu versetzen. Ich freue mich wenn ich Ihnen allen damit eine Freude machen kann und etwas Zeit einfach zum Schauen geben kann.
Besonders die Klöster im Solu Khumbu, die ein wichtiger Bestandteil der Sherpakultur sind, konnten mit Eurer/Ihrer Hilfe teilweise wieder instand gesetzt werden. Die Klöster und ihre Mönche sind nach wie vor die Hauptanlaufstelle, wenn die Sherpas Hilfe brauchen, sei es materieller Art oder bei der Unterstützung und beim Erhalt der Sherpakultur. Die Menschen haben die Möglichkeit, ihre Kinder in den Klöstern kostenlos zur Schule zu schicken und die Kinder werden dort verköstigt und eingekleidet und können dort teilweise viele Jahre wohnen.
Die Kinder im Mönchsgewand sind in keinster Weise einem Gelübde verbunden, sondern es ist die traditionelle Kleidung der Menschen im Kloster. Viele Freunde von Serlo, die das Kloster schon besucht haben, können das Glück in den Augen der Kinder bestätigen.
Weitere Bilder vom aktuellen Stand des Wiederaufbaus finden Sie hier.
Solu Khumbu ist das Tal mit dem direkten Zugang zum Everest. Als ich 1985 das erste Mal in Nepal war, gab es dorthin noch keine gute Verkehrsanbindung über Straße oder Flugzeug. Der Bus fuhr bis Jiri und dann folgten vier Tage Fußmarsch und der Flughafen Phablu war eine Wiese und jede Landung ein Abenteuer. Flugpläne gab es nicht und beim Rückflug wusste man nicht genau, ob die Maschine heute kommt oder nicht.
Hinweis auf dem Weg zum Mount Everest
Trekkingweg im Solu Khumbu
Kloster Tengpoche auf 4000 Meter Höhe im Solu Khumbu
Ich hatte seinerzeit die Ehre, dort den Lehrer des Dali Lamas, Trulshik Rinpoche, kennenzulernen. Er hat mir nicht gesagt, wer er ist; für mich war er ein alter Mönch, den ich ins Herz geschlossen hatte. Erst zwei Jahre später und auf Nachfrage haben mir die Sherpas erzählt, wer er ist. In seinem Kloster Thubten Choeling kamen die Flüchtlinge aus Tibet an und wurden dort erst einmal versorgt und „aufgepäppelt“. Ihre Flucht hieß, viele Monate zu Fuß unterwegs zu sein, war extrem anstrengend und im Grenzgebiet zu China sehr gefährlich.
In all den Jahren habe ich kein Volk kennengelernt, das friedlicher und zufriedener war wie die Sherpas. Sie hatten kein Licht, keinen Strom, keine Kaufhäuser und auch ich hatte in meinem Haus keine Möbel und keinen Komfort. Ich habe NICHTS vermisst. Die Menschen schenkten mir Geborgenheit und Lebensfreude. Ich habe einmal Sherpas gefragt, ob ich sie nach Kathmandu einladen darf, da ich Einkäufe zu erledigen hatte, aber sie haben dankend abgelehnt, da sie keinen Sinn darin sahen in die Stadt zu gehen.
Ich habe die Sherpas-Kultur in all den Jahren gut kennengelernt und weiß wie wichtig es ist, diese Tradition und Lebensweise auch in der heutigen Zeit zu erhalten. Trulshik Rinpoche hat mir nach Jahren unserer Freundschaft einmal gesagt, dass er Angst hat, dass die Sherpas eines Tages ihre Sprache, ihre Tänze und ihre Bräuche vergessen könnten. Damals hat er mir eine Sherpajacke geschenkt und mich gebeten, diese Jacke stets wie ein Sherpa bei einem Besuch eines hohen Lamas, bei ihm, einer Zeremonie oder anderen feierlichen Anlässen, die die Sherpakultur betreffen, zu tragen. Das war für mich eine große Ehre und ich halte mich immer daran.
Danke für Ihre Zeit, die Sie uns mit dem Lesen geschenkt haben.
Tashi Delek (Die Götter mögen Eure Wege begleiten)
Shuk Ten Sha (verweilet in Ruhe)